20121121

 Ausstellung: Vom Ende der Welt 





Nach dem Greizer Theaterherbst im September
erfahren die Weltuntergangsszenarien nun auch in Weimar eine Wiederkehr. Der Ausstellungsraum der Bauhaus-Universität, marke.6, plant als Abschluss des Jahres 2012 das Souterrain des Neuen Museums ganz  der vergehenden Zeitlichkeit zu widmen. Ich freue mich dabei eine bisher nicht veröffentlichte Arbeit vorstellen zu können, die Videoskulptur IM VORÜBER. Die Arbeit ist Teil der Werkgruppe PROVIDURIUM und Konsequenz unserer dort entwickelten szenischen Methodik, welche zwischen gestisch interpretierenden Tanz und skulpturaler Kompositorik interpoliert. Die Videoskulptur nutzt eine räumlich gebrochene Projektion um die ursprüngliche Bühnenperformance in ein allansichtige Konstruktion zu überführen. Die zu sehende Bewegungskomposition entlehnt sich aus einer textlichen Bewegungsnotation einzelner Bibliotheksbesucher. Dieser Text bildet zugleich die klangliche Grundlage der Performance und wird durch ein Extrakt weiterer Textfragmente zum Begriff der Geschichte kontrastiert. Zu sehen sind drei Tänzer_innen in einem Raum dessen Boden von Kreidezeichnungen und abgerissenen Kalenderblättern charakterisiert wird. Die Szene verläuft in einer fließenden Wiederholungsschleife. Aus einer grundsätzlichen Simultanität entwickeln sich kurzzeitige Synchronitäten. So entsteht ein Wechselspiel zwischen Aufbau und Verfall – in permanenter Präsenz des Faktors: Zeit.

Die Videoskultpur IM VORÜBER stützt sich, wie beinahe alle Arbeiten aus der Werkgruppe PROVIDURIUM, auf eine umfangreiche Ensembleleistung: Lucian Patermann (Videobearbeitung, Installation, szenische und textliche Komposition), Mandy Unger (Choreografie), Philipp Wartenberg & Ives Schachtschabel (Klangarrangement), Franziska Burkhardt & Martin Werner (Sprecher), Nannette Schröter, Valentin Schmehl & Dorothee Krautwurst (Performance), Simon Salem Müller (Kamera)

Die Ausstellung wird am 13. Dezember in der marke.6, Souterrain des Neuen Museums Weimar, eröffnet.