Anlässlich der Leipziger Herbstrundgänge war ich eingeladen im Octagon – Raum für Architektur und Urbanes (im Tapetenwerk) auszustellen. An einer Seite des entsprechenden Ausstellungsraums befindet sich eine Wand, an der die Vergangenheit des ehemaligen Industriestandorts deutlich eingeschrieben ist und schnell war klar für mich, dass ich mit dieser Struktur arbeiten möchte. Die Videoinstallation die ich eigens hierfür entwickelt habe, ist eine Animations-Komposition von knapp 15 Minuten (Loop) die nur in Schwarz und Weiß gehalten ist. Anhand eines kleinen Textversatzes habe ich ein Raster gebildet das wiederum eine geometrische Struktur ermöglichte, die mittels verschiedener Helligkeiten und Flächenarrangements zwischen Oberflächenwirkung und räumlicher Wirkung korreliert. Die so entwickelten optischen Transformationen bilden ein zugleich modern, als auch archaisch wirkendes Tableau in dem sich schemenhaft, verschwimmende Schatten bewegen. Mit fortschreitender Zeit können Körper in diesen Schatten erkannt werden. Einzelne Figuren in Schwebezuständen zwischen Entstehen und Verschwinden, zwischen Fliegen und Fallen, zwischen Vision und Nostalgie.
Der für die Installation verwendete Satz ist ein Zitat und geht auf Peter Handkes Gedicht an die Dauer zurück. Die verwendeten Fotos sind in gemeinsamen Sessions mit den TänzerInnen bzw. PerformerInnen Ilana Reynolds, Valentin Schmehl und Tina Hesse entstanden.